Sind Riesenhamsterratten für mich geeignet?

 

Wie bei "Informationen" schon erwähnt, handelt es sich bei den Nagern noch um Wildtiere, die einen besonderen Umgang benötigen. Allerdings ist der richtige Umgang alleine nicht nur wichtig, sondern auch das Umfeld und der eigene Lebensstandart der viel zum Wohlergehen der Nasen beiträgt.

 

  • andere Haustiere

Hamsterratten können sehr territorial sein. Ein friedliches Zusammenleben mit anderen Haustieren ist daher nicht garantiert und kann die Tiere sogar unter Umständen stressen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Nase mit den anderen Tieren aufgewachsen ist. Mit ihrer Geschlechtsreife (ca. 6-7 Monat) bilden sich die Hormone und auch das Territorialverhalten. Da kann es dann passieren, dass andere Haustiere gejagt werden und sogar der Besitzer gebissen wird, sollte er nach diesen riechen. Auch können Besucher ein Störfaktor sein oder andere Gerüche, die am Besitzer haften.

Hier sei betont: Es kann so sein. Dieses Verhalten ist individuell ausgeprägt und man hat keinen Einfluss darauf.

 

  • Urlaub

Gambias haben oft eine Bezugsperson, an die sie sich binden. Zu anderen im Haushalt lebenden Personen ist die Bindung häufig nicht so stark oder sie werden lediglich toleriert. Fremde Personen werden oft (mit einigen Ausnahmen, abhängig vom Tier) abgelehnt und können gar attackiert werden. Gerade als alleinstehende Person ist dann wegfahren oder vereisen kaum bis gar nicht möglich, ohne dass die Tiere darunter leiden. Viele von ihnen benötigen täglichen Freilauf und Beschäftigung. Auch Frischfutter sollte täglich neu gegeben werden. 

 

  • Tierarzt

Auch dies ist ein wichtiger Punkt. Nicht jeder Tierarzt möchte und kann sich dieser Tiere annehmen. Diese Entscheidung kann auch zum Wohle des Tieres getroffen werden, denn tatsächlich ist über Riesenhamsterratten veterinärmedizinisch nicht viel bekannt. Es handelt sich bei ihnen um empfindliche Exoten, die sehr sensibel auf bspw. Antibiotika reagieren können. Bevor man es also aus Unwissenheit falsch macht, lehnen viele einfach ab. Informiert euch also vor der Anschaffung, ob sich ein Tierarzt bei euch in der Nähe befindet, der sich mit Exoten oder gar Zootieren auskennt. Vielleicht findet ihr aber auch einen, der im offenen Austausch mit anderen Kollegen steht.

 

  • Kinder

Kinder und Hamsterratten sind ein schwieriges Thema, weshalb ich hier meine persönliche Erfahrung und Meinung niederschreiben möchte.

Hamsterratten reagieren stark auf Gerüche, so kann es passieren, dass das Kind wenn es vom Kindergarten/Schule/Freunde.... kommt, gebissen wird. Kinder verstehen oft noch nicht die Körpersprache sowie Drohgebärden eines Tiers und Hamsterratten machen, wenn auch manchmal mit harmlosen Bissen, schnell klar, dass sie etwas gerade nicht wollen oder ihnen etwas nicht passt. Ich kann natürlich jeden Elternteil verstehen, der sein Kind schützen will nach einem Biss. Dennoch sollten wir uns die Frage stellen: muss es ein Wildtier für mein Kind sein?

und: inwieweit kann ich da aufpassen?

Diese Nasen sind nicht ohne und können einem schwere Verletzungen zufügen. Wir können nach einem Biss reflektieren, ein Kind kann das oftmals noch nicht und für eine Hamsterratte ist ein Halterwechsel oft leider sehr schwer zu verkraften.

Daher rate ich persönlich davon ab.

 

  • Zeit

Zeit ist hier ein wichtiger Faktor. Es braucht Zeit während der Prägungsphase, Zeit während der Geschlechtsreife (von mir auch "Pubertät" genannt) und dazwischen haben sie auch oft ihre Macken. Auch hier ist der Bewegungsdrang und somit der Zeitaufwand wieder individuell. Jedoch sollte man sich darauf einstellen, dass sie viel Zeit in Anspruch nehmen können. Gerade im jungen Alter können sie nicht oft genug draussen sein. Der Auslauf kann täglich von 1 bis 2 oder mehr Stunden gehen, in denen sie auch beschäftigt werden sollten. Dies kann auch mal Nachts der Fall sein. Oftmals machen sich Hamsterratten lautstark am Gitter ihres Käfigs bemerkbar, was man dann auch gerne in andere Zimmer hört und ebenfalls über mehrere Stunden lang anhalten kann, sollte man ihren "Wunsch" nicht nachkommen.

 

  • Nagetrieb

Auch dieser ist individuell ausgeprägt. Angemerkt sei aber, dass es sich bei Riesenhamsterratten um Nagetiere handelt, dessen sollte man sich bewusst sein. Selbst wenn Äste zur Verfügung stehen sollten, können sie dazu neigen ihren Nage Trieb in der Wohnung auszuleben. Dabei hat jede Hamsterratte ihre eigenen Vorlieben. Tapete wird gerne mal als Nistmaterial missbraucht, unter PVC Böden könnte sich ja etwas Tolles verstecken, Möbel eignen sich ja auch wunderbar um die Zähne daran abzunutzen. Dieses Verhalten kann durch Langeweile verstärkt werden und genauso in der "Pubertät" stärker hervortreten. Allerdings gibt es aber auch Hamsterratten ohne diese Zerstörungswut. Letztlich ist dies aber ein Punkt, mit dem man sich abfinden oder zumindest damit rechnen sollte. 

 

  • Platz

Auf diesen Punkt werde ich nochmal speziell unter "Haltung" eingehen, aber wie du schon gelesen hast, können diese Tiere viel Energie haben. Platz zum Laufen sollte daher nicht nur in den wohnhaften 4-Wänden, sondern eben auch im Käfig gegeben sein. Auch sollte es im Auslauf Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Riesen geben. Dies alles ist ein großer Platzfaktor.

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